SIEA Position JSFVG

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Ja zum Zusatz zum Thema «Medienkompetenzförderung»

Nein zum Zusatz zum Thema «Mikrotransaktionen»

Das neue Gesetz «Jugendschutz für Film und Videogames» ist kürzlich durch den Nationalrat und den Ständerat gegangen. Dabei kam es bei den Themen Mikrotransaktionen und Medienkompetenzförderung zu unterschiedlichen Resultaten.

Die SIEA befürwortet den Zusatz zum Thema der Medienkompetenzförderung im Gesetz. Mit den zusätzlichen Ergänzungen zum Thema der «Mikrotransaktionen» erklärt sie sich allerdings nicht einverstanden. Unsere Position begrünen wir wie folgt:

Die positive Haltung der SIEA beim Thema «Medienkompetenzförderung» stützt sich auf folgende Gegebenheiten:

  • Die Medienkompetenzförderung ist bereits heute ein fester Bestandteil der SIEA-Aktivitäten sowie der Games-Branche weltweit. Dies zeigt sich beispielsweise mit der Lancierung der eigenen Plattform play-smart.ch oder mit dem Support des Bundesprogramms «Jugend & Medien».
  • Mit Hilfe von transparenten Informationen wollen wir Eltern, Lehrern und Gamern selbst ermöglichen, einen verantwortungsbewussten Umgang mit Videospielen sicherzustellen, Dabei haben die Branche und die EU PEGI (Pan-European Game Information) als Einstufungs-System entwickelt.
  • Die Förderung der Medienkompetenz ist aus Ressourcengründen nur gemeinsam mit anderen Akteuren wie dem Bund, den Kantonen und diversen anderen Branchen möglich.

Wir als SIEA sind daher mit dem Zusatz einverstanden, auch wenn im Jugendschutz-Gesetz per se wohl nicht der beste Platz dafür ist.

Unsere negative Position zum Thema «Mikrotransaktionen» beruht auf folgenden Gründen:

  • Wir haben mit PEGI bereits seit 2018 eine Kennzeichnung für «In Game-Käufe» etabliert.
  • Alle Plattformen ermöglichen seit Jahren eine elterliche Kontrolle über «Mikrotransaktion».
  • Das JSFVG ist der falsche Platz für die Definition der einzelnen Risiken. Diese Aufgabe nimmt PEGI auf internationaler Ebene bereits seit vielen Jahren aktiv wahr und berücksichtigt dabei alle aktuellen und künftigen Risiken. Der richtige Ort, um dies zu regeln, ist die Branchen-Organisation mit ihrem Jugendschutz-System PEGI.

Denn nur da kann zeitnah und mit Einbezug aller Experten die bestmögliche Entscheidung getroffen werden.

Wir als SIEA sind uns der Verantwortung zum Thema Mikrotransaktionen seit Jahren bewusst und haben dafür alle notwendigen Massnahmen proaktiv eingeführt. Eine Regelung auf Gesetzes-Stufe halten wir deshalb für sinnlos und falsch.

Wir hoffen, dass sich die beiden Kammern in absehbarer Zeit einig werden, sodass dieses Gesetz schnell umgesetzt werden kann und Eltern und Kindern somit eine sichere Umgebung ermöglicht wird.