Medienkompetenz und Eigenverantwortung fördern

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Interaktive Unterhaltung an der Suisse Toy

Winterthur, 3. Okt. 2007 – Die erstmalige Durchführung der Fachausstellung E-Games im Rahmen der Spielwarenmesse Suisse Toy 2007 ist Beleg für die ständig steigende Beliebtheit der interaktiven Unterhaltung. Damit gewinnt auch der Jugendschutz an Relevanz. Der Branchenverband SIEA hat sich früh intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und entsprechende Massnahmen umgesetzt.

Inhaltliche Übereinstimmung mit jüngst lancierten Forderungen gibt es insbesondere hinsichtlich der Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit Unterhaltungsmedien wie Internet, Video/DVD, Handy oder Computer- und Videospielen.

Im Rahmen der nationalen Spielwarenmesse Suisse Toy vom 3. bis 7. Oktober 2007 in Bern findet zum ersten Mal die Ausstellung „E-Games“ mit News zu interaktiver Unterhaltung, Infotainment, Edutainment, Gaming-Hardware und -Software statt. Die einzige nationale Ausstellung für elektronische Spiele nimmt eine ganze Halle in Anspruch. Während sich elektronische Spiele also immer ständig steigender Beliebtheit erfreuen, ist auch das Thema Jugendschutz bei Unterhaltungsme-dien auf die politische Agenda gesetzt worden.

Roger Frei, Präsident des Branchenverbandes Swiss Interactive Entertainment Association SIEA, hält an seinen Ausführungen im Rahmen des Suisse Toy Forums fest, dass sich die Gaming-Branche grundsätzlich nicht den Anliegen verschliesst, denen die Stiftung pro juventute mit einer jüngst eingereichten Petition zum Durchbruch verhelfen will. Im Gegenteil: Auch die SIEA setze sich intensiv mit dem Thema Jugendschutz auseinander. Allerdings gelte es, bei den einzelnen Forderungen zu differenzieren.

1. Nationale Zertifizierungsstelle: Eine nationale Zertifizierung für die Altersfreigabe und entsprechende Guidelines können für gewisse Branchen durchaus sinnvoll sein und zu Verbesserungen beim Jugendschutz beitragen. Dazu gehört zum Beispiel Kino/DVD/Video, wo praktisch in jedem Kanton separate Regelungen gelten. Für Computer- und Videospiele hingegen existiert mit PEGI bereits ein bewährtes paneuropäisches System für die Alterseinstufung. Eine zusätzliche nationale Zertifizierung ist hier erschwerend und könnte sogar kontraproduktiv wirken (z.B. Förderung von Online-Käufen aus dem Ausland, Parallelimporten oder illegalen Downloads).

2. Verkaufsbeschränkungen: Im Handel wird PEGI via den „Code of Conduct“ (CoC) umgesetzt: Für die Umsetzung der Alterskontrolle an den Verkaufsstellen bzw. die Unterlassung von ungeeigneter Werbung verfügt die Gaming-Branche mit diesem schweizweit einheitlichen Verhaltenskodex bereits über ein griffiges Instrument für den Jugendschutz. Die gegenwärtigen Anstrengungen laufen dahin, das System weiter zu optimieren, vor allem durch zusätzliche Schulung des Verkaufspersonals und ergänzende Informationen an den Verkaufspunkten.

3. Förderung der Medienkompetenz: In Ergänzung zu Zugangsbeschränkungen ist die Prävention auch für die SIEA ein zentrales Element des Jugendschutzgedankens. Deshalb unterstützt die SIEA Massnahmen zur Förderung der Medienkompetenz von Jugendlichen, Eltern, Erziehungsberechtigten oder Lehrern bezüglich aller Unterhaltungsmedien. Vertreter der SIEA wollen sich in diesem Bereich weiter aktiv einbringen und entsprechende Plattformen nutzen. Allerdings sind hier das Wahrnehmen der erzieherischen Eigenverantwortung und das individuelle Engagement unabdingbare Faktoren.

Swiss Interactive Entertainment Association SIEA
Die SIEA vereinigt die führenden Hersteller und Verleger von Unterhaltungssoftware, darunter die Plattformhalter Microsoft (Xbox), Nintendo und Sony Computer Entertainment (PlayStation) sowie die offiziellen Schweizer Niederlassungen der Softwarefirmen Ubisoft (Ubisoft Schweiz), Atari (Gametime AG) und Koch Media (Koch Media AG). Die SIEA engagiert sich für die gesellschaftliche Akzeptanz von Computer- und Videospielen und setzt sich mit branchenrelevanten Themen wie Jugendschutz und Bekämpfung der Software-Piraterie auseinander.